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Wie Sie Ihr Budget für CO2-Zertifikate ermitteln

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Wichtige Erkenntnisse

  1. Es gibt drei Methoden, mit denen Ihr Unternehmen ein Budget für CO2-Zertifikate festlegen kann. Die drei Methoden sind, der Tonne-für-Tonne, der Geld-für-Tonne und der Geld-für-Geld-Ansatz.
  2. Der Tonne-für-Tonne-Ansatz ist aktuell der etablierteste der drei Ansätze. Häufig wird dieser Ansatz verwendet, da er in Bezug auf CO2e einen direkten Zusammenhang zwischen Emissionen und Minderungsanstrengungen sicherstellt und zusätzlich einen guten Weg bietet, um Restemissionen auf dem Weg zu Netto-Null zu kompensieren. Der VCM 2.0, welcher sich momentan in Entwicklung befindet, legt jedoch einen stärkeren Fokus darauf, einen beitragsorientierten Ansatz in Form des Geld-für-Tonne-Ansatzes durchzusetzen.
  3. Mit dem Geld-für-Tonne-Ansatz können Sie ein Budget festlegen, welches für Initiativen zur Reduzierung von Emissionen und externe Klimaprojekte ausgegeben werden kann. Um ein solches Budget zu ermitteln, wird im Rahmen dieses Ansatzes ein interner CO2-Preis für Scope 1, 2 und 3 Emissionen festgelegt. Dieser interne CO2-Preis hilft dabei, jeder Tonne CO2 einen Geldwert zuzuweisen. Dieser Geldwert kann genutzt werden, um die potenziellen Kosten und Nutzen von Strategien zur Reduzierung von Emissionen bewerten zu können.
  4. Der Tonne-für-Tonne-Ansatz basiert auf dem Prinzip, dass für jede Tonne CO2-Emissionen, die ausgestoßen wird, eine entsprechende Menge an CO2-Zertifikaten gekauft werden muss. Diese Zertifikate repräsentieren die Reduzierung oder Negativemissionen der gleichen Menge an CO2 durch ein Projekt außerhalb ihrer Wertschöpfungskette.

Einleitung

Unternehmen investieren in CO2-Zertifikats-Projekte im VCM, um ihre unvermeidbaren Emissionen auszugleichen und so ihre Netto-Null-Ziele effektiv anzugehen. Es ist eine Herausforderung, Umweltauswirkungen einen monetären Wert zuzuweisen. Es gibt drei Hauptansätze im Markt, die Unternehmen dabei helfen können:

  1. Tonne-für-Tonne
  2. Geld-für-Tonne
  3. Geld-für-Geld

Es ist entscheidend, dass Käufer von CO2-Zertifikaten verstehen, wie diese drei Ansätze funktionieren, wenn sie sich über die tatsächlichen Auswirkungen ihrer Investitionen im Klaren sein wollen. Dieses Kapitel ordnet jeden der Ansätze ein und analysiert die Vor- und Nachteile der drei genannten Ansätze.

Tonne-für-Tonne

Um die Auswirkungen der Investitionen eines Unternehmens in Klimaprojekte genau zu bewerten, beinhaltet die gängige Praxis die Messung von CO2-negativen Emissionen und Vermeidung nach dem Tonne-für-Tonne-Ansatz.

Der Tonne-für-Tonne-Ansatz liefert eine Methode zur Kompensation von CO2-Emissionen auf dem CO2-Kompensationsmarkt. Nach diesem Ansatz wird jede Tonne CO2, die von einem Unternehmen oder einer Organisation ausgestoßen wird, durch eine gleichwertige Tonne CO2 kompensiert. Diese Kompensation wird ermöglicht durch verifizierte CO2-Kompensationsprojekte, welche CO2 entfernen oder vermeiden. Somit stellt der Tonne-für-Tonne-Ansatz ein direktes Gleichgewicht zwischen Emissionen und Kompensationen sicher und zielt auf eine Netto-Null-Auswirkung für die Atmosphäre ab.

Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen und Projektentwicklern, zuverlässig über die Menge an Treibhausgasemissionen zu berichten, die ein Projekt entweder passiv vermieden oder aktiv aus der Atmosphäre entfernt hat. Diese Messungen sind entscheidend für den Nachweis der Wirksamkeit von Klimainitiativen und die Validierung von Unternehmensaussagen über ihre Beiträge zur Minderung des Klimawandels.

Indem sie sich an CO2 Mess-, Berichts- und Verifizierungsstandards (MRV) halten, können Unternehmen zuverlässig behaupten, dass ihre Investitionen zur Minderung des Klimawandels beitragen. Diese Rahmenwerke bieten standardisierte Methoden zur Verfolgung und Berichterstattung von Emissionsreduzierungen und gewährleisten Transparenz. Unternehmen können die vermiedene oder reduzierte CO2 Menge in ihre GHG-Kompensationsziele einbeziehen, was zur Erreichung ihrer Netto-Null- und mit der Science-Based Targets Initiative (SBTi) abgestimmten Ziele beiträgt. Diese Integration hilft Unternehmen, ihr Engagement für langfristige Nachhaltigkeit und Klimaverantwortung zu demonstrieren.

Trotz der nachgewiesenen positiven Auswirkungen von CO2-Negativemissionen und Vermeidungsprojekten im Kampf gegen den Klimawandel, geht der Klimaeinfluss weit über lediglich GHG-Emissionen hinaus. Viele Projekte, selbst mit geringer CO2-Vermeidungs- oder Reduzierungskapazität, erbringen erhebliche Co-Benefits. Dazu gehören verbesserte Wasserstände und Mikroklimata, Erhaltung von Lebensräumen und Artenvielfalt sowie andere Ökosystemdienstleistungen und innovative Technologien. Diese Projekte tragen somit umfassend zu einer gesünderen und resilienteren Umwelt bei, unterstützen nachhaltige Ökosysteme und Gemeinschaften und decken die SDGs ab.

Aus diesem Grund lohnt es sich, alternative Methoden zu entwickeln, mit denen Unternehmen CO2-Emissionen kompensieren und gleichzeitig Projekte unterstützen können, die positive Effekte weit über die Reduzierung von Treibhausgasemissionen hinaus erzielen.

Geld-für-Tonne

Eine weitere gängige Methode zur Bewertung der Klimaauswirkungen ist der Geld-für-Tonne-Ansatz,. Diesen Ansatz können Unternehmen nutzen, um einen internen CO2-Preis festzulegen und somit potenzielle Klimarisiken im Zusammenhang mit erhöhten CO2-Emissionen abzuschätzen. Der CO2-Preis hilft, eine interne CO2-Gebühr festzulegen, die ein spezielles Budget für Klimaschutzprojekte schafft. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihre finanziellen Entscheidungen direkt mit ihren Klimaauswirkungen zu verknüpfen und so zu verantwortungsvolleren und wirkungsvolleren Investitionen zu ermutigen.

Der Geld-für-Tonne-Ansatz verknüpft die Minderung von Emissionen über die Wertschöpfungskette hinaus mit einem spezifischen Prozentsatz der Emissionen eines Unternehmens und zielt auf eine jährliche Minderung ab, welche 100 % der Scope 1, 2 und 3 Emissionen entspricht.

Die Gebühr kann bei Emissionen, die direkt von der Firma kontrolliert werden, wie z. B. Scope 1–2 und Reiseemissionen, und solchen, bei denen die Verantwortung geteilt wird (der Rest von Scope 3), variieren. Diese Differenzierung kann erreicht werden, indem unterschiedliche Gebühren für upstream und downstream anfallende Scope 3 Emissionen erhoben werden. Die Unterschiede in der Gebühr sollen, dem Ansatz entsprechend, die unterschiedlichen Kontroll- und Einflussgrade eines Unternehmens auf die entsprechenden Emissionsquellen widerspiegeln. Gebühren können auf Basis des Schattenpreises, des impliziten Preises oder der Emissionsvermeidungskosten des Unternehmens festgelegt werden.

Ein Beispiel für den Geld-für-Tonne-Ansatz findet sich beim globalen Zahlungsanbieter Klarna. Klarna hat eine Gebühr von 100 $ pro Tonne für seine Scope 1, 2 und seine Reiseemissionen festgelegt und 10 $ pro Tonne für den Rest der Scope 3 Emissionen. Von 2021 bis 2024 wurden durch diese Gebühren über 5 Millionen Dollar generiert, die Projekten innerhalb eines Nachhaltigkeitsfonds zugewiesen wurden.

Der Geld-für-Tonne-Ansatz hat mehrere Vorteile. Dazu gehört die Unterstützung von Projekten mit erheblichem Minderungspotenzial von Klimaschäden über CO2 hinaus und die Förderung der Entwicklung innovativer Negativemissionstechnologien. Dieses ehrgeizige Engagement für den Klimaschutz fördert Investitionen in vielfältige Projekte, die diverse Aspekte der Umweltnachhaltigkeit fördern. Ein Nachteil dieses Ansatzes ist jedoch das Risiko, die CO2-Steuer zu niedrig oder zu unverhältnismäßig zu den Einnahmen und der Nachhaltigkeitsstrategie eines Unternehmens festzulegen. Eine solche CO2-Steuer kann zu Greenwashing führen.

Für Unternehmen, die diesen Ansatz verfolgen, ist es daher von großer Bedeutung, ihre Nachhaltigkeitsstrategie weitgehend umzusetzen und die Minderungshierarchie zu befolgen. Indem sie Vermeidung und Reduzierung priorisieren, bevor sie verbleibende Emissionen kompensieren, gewährleisten sie einen umfassenden und verantwortungsvollen Klimaschutz.

Geld-für-Geld-Ansatz

Beim Geld-für-Geld-Ansatz stellen Unternehmen einen Teil ihres Umsatzes oder Gewinns speziell zur Finanzierung von Aktivitäten bereit, welche über ihre Minderungsmaßnahmen in der Wertschöpfungskette hinausgehen. Das daraus resultierende Budget wird hauptsächlich für Projekte mit Co-Benefits, anstatt zur CO2-Vermeidung und -Reduzierung genutzt. Dies beinhaltet oft Investitionen in aufkommende Technologien für Negativemissionen oder reine Naturschutzinitiativen, ohne dabei strenge quantifizierbare CO2-Mengen zu erwarten. Aus diesem Grund kann der Geld-für-Geld-Ansatz mit reinen Corporate Social Responsibility (CSR) Investitionen im Rahmen der Umwelt-, Sozial- und Governance-Strategie (ESG) eines Unternehmens verglichen werden. Mit anderen Worten, dieser Ansatz ähnelt unternehmerischen philanthropischen Beiträgen.

Bei diesem Ansatz fehlt jedoch eine direkte Verbindung zwischen den Emissionen eines Unternehmens und dem geleisteten Betrag. Diese fehlende Verbindung verringert den Anreiz zur Reduzierung interner Emissionen und weist dem festgelegten Budget einen willkürlichen Wert zu. Daher ist er weniger präzise als eine interne CO2-Gebühr. Er ignoriert die Verantwortung des Unternehmens, die CO2e-Emissionen zu senken und dabei die möglichen negativen Folgen der CO2-Projekte zu beachten. Diese negativen Folgen werden auch soziale Kosten von CO2 genannt. Dennoch wird dieser Ansatz großen Emittenten empfohlen, die sich auf die Reduzierung ihrer eigenen Emissionen konzentrieren müssen und Schwierigkeiten haben, eine glaubwürdige und gut begründete CO2-Gebühr für externe Projekte festzulegen.

Der Geld-für-Geld-Ansatz beinhaltet die Bereitstellung eines Teiles des Umsatzes oder Gewinns eines Unternehmens zur Unterstützung externer Minderungsmaßnahmen, einschließlich aufkommender CDR-Technologien. Es fehlt aber eine direkte Verbindung zu den ausgestoßenen Emissionen des Unternehmens, was den Anreiz zur Reduzierung interner Emissionen verringert.

Zusammenfassung der drei Ansätze: Geld-für-Tonne, Geld-für-Geld und Tonne-für-Tonne.

Ansatz zur Definition der Vor- und Nachteile der traditionellen Methode zur Bestimmung von Verantwortung, der Tonne-für-Tonne-Ansatz (1 Tonne CO2 = 1 CO2-Zertifikat).

Approach Definition Pros Cons
Tonne-für-Tonne 1 Tonne CO2 = 1 CO2-Zertifikat - Klassischer Weg, um Verantwortlichkeiten festzulegen
- Stellt eine direkte Verbindung zwischen Emissionen und Minderungsbemühungen in Bezug auf CO2e sicher
- Risiko der Priorisierung von niedrigen Kosten pro Tonne über die Qualität der Minderung
- Hemmt die Unterstützung von teuren oder hochwirksamen Lösungen
- Der Tonne-für-Tonne-Ansatz könnte zu einem Wettlauf führen, bei dem die Zertifikatsqualität zugunsten des Preises geopfert wird
Geld-für-Tonne € CO2-Gebühr = 1 CO2-Zertifika - Verknüpft finanzielle Entscheidungen direkt mit Auswirkungen auf das Klima
- Unterstützt verschiedene Projekte mit erheblichem Minderungspotenzial über CO2 hinaus
- Fördert Investitionen in innovative Negativemissionstechnologien
- Es besteht das Risiko, die interne CO2-Gebühr zu niedrig anzusetzen
- Kann zu Greenwashing führen, wenn die Gebühr nicht korrekt auf die Nachhaltigkeitsstrategie abgestimmt ist
Geld-für-Geld € CO2-Gebühr = € für Projektunterstützung - Fördert umfassende Minderungsanstrengungen
- Geeignet für große Emittenten, die sich auf die Reduzierung interner Emissionen konzentrieren
- Unterstützt innovative CDR-Technologien
- Es fehlt eine direkte Verbindung zwischen Emissionen und Nachhaltigkeitsbeitrag
- Niedrigerer Anreiz, um interne Emissionen zu reduzieren
- Die direkte Verbindung zu den sozialen Kosten von CO2 geht verloren

Zusammenfassend ändert jeder Ansatz die Art und Weise, wie Unternehmen Projekte unterstützen, die positive Klimaauswirkungen haben. Indem die Ansätze über die starren und in einigen Fällen übermäßig komplexen Strukturen der CO2-Vermeidung und -Reduzierungsmethoden hinausgehen, ermöglichen sie die Finanzierung von Projekten, für die die Einschätzung ihrer positiven Klimaauswirkungen durch CO2-Emissionen eine Herausforderung darstellt.

Ähnlich wie die Bemühungen der Science Based Targets Initiative (SBTi) zur Minderung jenseits der Wertschöpfungskette (BVCM), ermöglichen die Geld-für-Tonne- und Geld-für-Geld-Ansätze Unternehmen, die Risiken zu mindern, die mit unvorhergesehenen Problemen und komplexen Variablen bei der Berechnung von CO2-Vermeidung oder negativen Emissionen verbunden sind. Diese Flexibilität ermöglicht es Unternehmen, Projekte zu unterstützen, die Auswirkungen zeigen, die über reine Treibhausgas-Reduzierungen hinausgehen.

Senken ist hervorragend ausgestattet, um Ihrem Unternehmen bei der Identifizierung und Unterstützung von hochwertigen Projekten zu helfen. Kontaktieren Sie uns, für Unterstützung bei der Auswahl von erstklassigen CO2-Zertifikats-Projekten, um Ihre Klimaziele zu erreichen.

Scrollen Sie nach unten, um die verschiedenen Richtlinien und Frameworks zu sehen, wie sie beispielsweise von VCMI, SBTi und dem WWF angeboten werden, die mit den 3 Mechanismen übereinstimmen:

Verschiedene Möglichkeiten, ein CO2-Zertifikats-Budget festzulegen

Wiederum ist es wichtig zu beachten, dass der gewählte Ansatz stark von der Nachhaltigkeitsstrategie Ihres Unternehmens abhängt. Wir werden diesen Gedankengang im nächsten Kapitel weiter ausführen.