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CSRD Richtlinie und CO2-Zertifikate: Ein vereinfachter Leitfaden für deutsche Unternehmen

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Einführung

Die Richtlinie zur Berichterstattung über die Unternehmensnachhaltigkeit (CSRD) markiert einen bedeutenden Wandel in der Berichterstattung über Nachhaltigkeit in der gesamten Europäischen Union. Sie erweitert den Umfang der Berichterstattung und führt strenge Transparenzanforderungen ein. Die Kooperation von Senken und AtlasZero legt den Fokus darauf, wie Ihr Unternehmen CO2-Zertifikate nutzen kann, um Restemissionen zu kompensieren.

Der vollständige Leitfaden zielt darauf ab, die Regelkonformität zu vereinfachen, strategische Vorteile hervorzuheben und die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten von CO2-Zertifikaten zu erkunden. Um Ihnen Zeit zu sparen, fassen wir die Hauptkonzepte des Leitfadens in diesem Artikel zusammen.

Worum geht es bei der CSRD Richtlinie?

Die Richtlinie zur Berichterstattung über die Unternehmensnachhaltigkeit (CSRD) zielt darauf ab, einen standardisierten Ansatz für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in der gesamten EU zu etablieren. Das soll sicherstellen, dass Informationen einheitlich dargestellt werden und für alle Stakeholder verständlich sind. Dies wird erreicht, indem spezifische Anforderungen skizziert werden, die Unternehmen bei der Erstellung ihrer jährlichen Nachhaltigkeitsberichte einhalten müssen.

Im Wesentlichen beinhalten diese Anforderungen:

  • Doppelte Materialität: Unternehmen müssen ihre Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit aus zwei Perspektiven bewerten: Wie ihr Geschäft Menschen und den Planeten beeinflusst und wie Nachhaltigkeit und Klimawandel ihr Geschäft beeinflussen.
  • Drittprüfung: Unternehmen werden verpflichtet, zunächst eine Prüfung mit eingeschränkter Sicherheit für ihre Nachhaltigkeitsinformationen einzuholen. Dies beinhaltet eine unparteiische, zuverlässige und sachkundige dritte Partei, die die Daten überprüft, um ihre Genauigkeit und Zuverlässigkeit zu gewährleisten.
    • Die Informationen müssen ein integraler Bestandteil des Managementberichts sein und digital (XHTML) veröffentlicht werden.
  • ESRS: Unternehmen müssen sich an die Europäischen Standards für Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) für ihre Nachhaltigkeitsberichterstattung halten. Diese Standards umfassen Umwelt-, Sozial- und Governance-Aspekte (ESG) und sind in drei Gruppen unterteilt:
    • ESRS 1 Standard, konzentriert sich auf allgemeine Prinzipien für die Berichterstattung über Nachhaltigkeit
    • ESRS 2 Standard, deckt die übergreifenden Offenlegungsanforderungen ab
    • 10 thematische ESG-Standards, die jeweils unterschiedliche Offenlegungsanforderungen spezifizieren (E1-E5, S1-S4, G1-G2).

Wer wird von der CSRD Richtlinie betroffen sein?

Es wird erwartet, dass etwa 50.000 Unternehmen, die innerhalb der Europäischen Union tätig sind, von der jüngsten Einführung der CSRD betroffen sein werden. Die CSRD, die als verbesserte Version der Richtlinie über die nicht finanzielle Berichterstattung (NFRD) dient, wird hier detailliert beschrieben. Mit der Zustimmung des EU-Parlamentes zu Beginn des Jahres 2023 hat die CSRD den Countdown für die erste Gruppe von Unternehmen eingeleitet, die verpflichtet sind, ihren Berichtsstandards für das Geschäftsjahr 2024 zu entsprechen. Anschließend wird sie ihre Compliance von allen großen Unternehmen auf KMU und schließlich auf alle Nicht-EU-Länder-Unternehmen ausweiten.

Schlüsselkonzepte der CSRD-Konformität

Es wichtig zu wissen, wann Ihr Unternehmen gemäß der CSRD handeln muss und sich mit dem Prozess vertraut zu machen. So geht's:

  1. Verwenden Sie die untenstehende Zeitleiste, um zu prüfen, wann Ihr Unternehmen mit der Berichterstattung beginnen muss.
  2. Beginnen Sie jetzt mit dem Aufbau der Prozesse zur Sammlung der benötigten Daten für die Berichterstattung und Erfüllung der Anforderungen, auch wenn Sie dieses Jahr noch nicht mit der Berichterstattung beginnen müssen.
CSRD Richtlinie Zeitplan

Andere Schlüsselkonzepte der Compliance:

  • Emissionsberichterstattung: Die CSRD fordert eine klare Unterscheidung zwischen direkten Unternehmensemissionen und Kompensationsbemühungen durch CO2-Zertifikate.
  • Transparenz von CO2-Zertifikaten: Detaillierte Offenlegungen über die Arten, Qualität und strategische Nutzung von CO2-Zertifikaten sind erforderlich, um Authentizität und Auswirkungen zu gewährleisten.
  • Netto-Null und CO2-Neutralitätsansprüche: Zusätzliche Berichterstattungsrichtlinien mit Schwerpunkt auf reelle Reduzierung von Emissionen und strategische Nutzung von Offsets gelten für Unternehmen, die diese Behauptungen aufstellen.
    • Offenbaren Sie für Netto-Null-Ziele die angewandten Methoden und Rahmenbedingungen.
    • Beispiel: Unter Anwendung der IPCC-Richtlinien und anderer Werkzeuge hat Unternehmen X ein Netto-Null-Ziel für das Jahr 2045 für Scope 1, 2 und 3 Emissionen festgelegt. Das Unternehmen würde offenlegen, welche Werkzeuge es verwendet hat, z.B. die IPCC-Richtlinien.

Was bedeutet die EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie (ESRS) für Unternehmen, die CO2-Zertifikate kaufen?

ESRS E1 konzentriert sich auf den Klimawandel und gibt spezifische Kriterien für Treibhausgasemissionen, Netto-Null-Ziele, klimabezogene Behauptungen und CO2-Zertifikate an.

Insbesondere in Bezug auf Negative Emissionen und Minderungsprojekte beinhaltet das ESRS 1 (Artikel 53; (a; b):

(a) Insetting-Strategien - GHG-Negativ-Emissionen und Speicherung aus seinen Betrieben und seiner vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette, in metrischen Tonnen CO2eq.  
(b) BVCM durch CO2-Zertifkate-Projekte - die Menge an GHG-Emissionen-Reduzierungen oder Negativ-Emissionen aus Klimawandel Minderungsprojekten außerhalb seiner Wertschöpfungskette, die es durch den Kauf von CO2-Zertifkaten finanziert hat.

Die CSRD-Anforderungen für CO2-Zertifikate-Kompensation

Die CSRD legt eine klare Abgrenzung zwischen direkten Emissionen und gekauften CO2-Zertifikaten zur Kompensation in der Berichterstattung fest. Dies gewährleistet Transparenz und bewertet die direkten Umweltauswirkungen eines Unternehmens im Vergleich zu seinen Kompensationsbemühungen durch Carbon-Offsetting genau.

  • Verpflichtende Qualitätssicherung: Die Richtlinie betont die Bedeutung der anerkannten Qualitätsstandards von CO2-Zertifikaten mit echter Umweltverantwortung und stärkt so die Rolle glaubwürdiger CO2-Zertifikate.
  • Detaillierte Berichterstattungsanforderungen: Unternehmen werden aufgefordert, umfassend über die von ihnen gekauften CO2-Zertifikate zu berichten. Das beinhaltet vor allem ihre Bedeutung innerhalb der umfassenden Reduzierungsstrategien hinsichtlich der Netto-Null-Ziele.
    • Unternehmen müssen Pläne zur Neutralisierung von 5 bis 10 % der unvermeidbaren Restemissionen vorbereiten. Negative-Emissionen-Zertifikate spielen dabei eine Schlüsselrolle.
  • Strategischer Ansatz für Netto-Null: Die CSRD unterstreicht die Notwendigkeit einer gezielten Strategie zur Anwendung von CO2-Zertifikaten bei der Erreichung von Netto-Null-Zielen. Sie sind integraler Bestandteil der gesamten Nachhaltigkeitsagenda eines Unternehmens.

Optionen für CO2-Zertifikate und damit verbundene Vorteile

  • Diversifikation und Strategie: Ein diversifiziertes Portfolio von CO2-Zertifikaten, unter Berücksichtigung von Projekttypen und geografischen Standorten, unterstützt das Risikomanagement und stimmt mit sektorspezifischen Auswirkungen überein.
  • Ein Beispiel für ein diversifiziertes Portfolio:
Welche Projekte gehören in ein CO2-Zertifikate-Portfolio?
  • Sofortige und zukünftige Umsetzung: Unternehmen können Spotkäufe für aktuelle Bedürfnisse nutzen und Abnahmevereinbarungen und Forward-Verträge abschließen. Dadurch werden sofortige Compliance mit langfristigen Strategien ausbalanciert.
    • Es wird erwartet, dass die Preise für CO2 Zertifikate bis 2031 sechsfach steigen. -Quelle: EY Netto Null Zentrum Bericht
    • Abnahmevereinbarungen bieten Unternehmen den Vorteil, begrenzt verfügbare, hochwertige Zertifikate für mehrere Jahre im Voraus zu festgelegten, ohne volatilen Preisen ausgesetzt zu sein.
  • Ausrichtung: Bevor eine nachhaltige CO2-Zertifikate-Strategie erstellt wird, ist es entscheidend, regulatorische Änderungen, Budget und Unternehmensziele zu berücksichtigen.
Wie wählt man CO2-Zertifikate aus?
  • Die Auseinandersetzung mit CO2-Zertifikaten bietet Unternehmen nicht nur einen Weg zur Einhaltung der CSRD, sondern ermöglicht es auch:
    • die Positionierung Ihrer Produkte oder Marke zu verbessern
    • dem Verbraucherinteresse nach Nachhaltigkeit zu entsprechen
    • sich auf zukünftige Regulatorik vorzubereiten

Wie berichten Sie über die von Ihnen gekauften CO2-Zertifikate

Unternehmen im Geltungsbereich der CSRD müssen ihre Emissionen getrennt von allen gekauften CO2-Zertifikaten ausweisen, ohne die beiden zu aggregieren. Die Berichterstattungsanforderungen für gekaufte CO2-Zertifikatsprojekte hängen davon ab, ob und welche klimabezogenen Ziele geltend gemacht werden.

  • Unternehmen müssen die Menge an tCO2e offenlegen, die durch anerkannte Qualitätsstandards geprüft und im Berichtszeitraum ausgeglichen wurde.
  • Unternehmen, die bereits CO2-Zertifikate erworben haben, müssen die wichtigsten Informationen ****zu diesen CO-Zertifikaten UND ihre zukünftigen Pläne für die Nutzung von CO2-Zertifikaten angeben.
  • Ein Unternehmen mit Netto-Null-Zielen muss erklären, wie 5 bis 10 % der unvermeidbaren Restemissionen neutralisiert werden sollen.
  • Wenn ein Unternehmen Behauptungen zur CO2-Neutralität aufstellt, müssen diese von GHG-Reduzierungszielen begleitet sein. Es muss beweisen, dass die gekauften CO2-Zertifikate weder die GHG-Reduzierungsstrategie behindern noch reduzieren und die Glaubwürdigkeit und Integrität der verwendeten CO2-Zertifikate offenlegen (Art.58).

Bestimmte Offenlegungsanforderungen benötigen weitere differenzierte Klarstellungen, insbesondere in Bezug auf die Definition von "anerkannte Qualitätsstandards" und "Glaubwürdigkeit und Integrität der verwendeten CO2-Zertifikate" für Unternehmen mit Netto-Null-Zielen.

Darüber hinaus ist bisher die Wechselwirkung zwischen CSRD, dem kommenden EU-Zertifizierungsrahmen für Negative Emissionen (CRCF), und der Green Claims Directive ungewiss.

Wie Senken Ihrem Unternehmen helfen kann

Senken bietet Tools und Ressourcen, um Unternehmen bei der Entwicklung ihrer CO2-Zertifikate-Strategie und der Erreichung von Netto-Null-Zielen zu unterstützen. Wir unterstreichen die Bedeutung von informierter Entscheidungsfindung und strategischer Planung im Kontext der CSRD-Konformität.

Unser Ansatz konzentriert sich darauf, Unternehmen dabei zu helfen, ihre Dekarbonisierung durch Neutralisation und BVCM-Strategien risikoärmer zu gestalten und einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen durch:

  • Unterstützung bei der Erstellung langfristiger Strategien zur Kostensenkung und Risikobeseitigung. Sicherstellung, dass Netto-Null-Ziele erreicht werden.
  • Risikofreie Käufe von hochwertigen CO2-Zertifikaten mit der Senken-Garantie.
  • Automatische CSRD-Berichterstattung über Ihre CO2-Zertifikate Käufe.
  • Kostenlose Beratungs- und Marketingtools.

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